Deeskalation und Erstarrung beginnt im Kopf
Konflikte entstehen oft durch unterschiedliche Interessen. Sichtweisen und Kommunikationsstörungen, auch Chancen für berufliche und private Kontexte (Friedrich Glasl 1980).
Verhärtung | ||
Erste Spannungen zeichnen sich ab, die unterschiedlichen Meinungen sind noch auf der sachlichen Ebene. Beide Seiten müssen ihre Argumente darstellen, um den Konflikt nicht zu verschlimmern.
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Eine sachlicher Austausch kann die Situation entspannen, |
Debatte + Polarisierung | ||
Die Meinungen verfestigen sich durch intensive Debatten, in denen jeder seinen Standpunkt verteidigt. Das Schwarz-Weiß-Denken verstärkt sich.
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Die Meinungen polarisieren sich, was es erschwert eine Lösung zu finden. |
Taten statt Worte | ||
Die Kommunikation wird schwieriger. Frustrierte Gespräche führen zu Aktionen anstatt Worten. Jede Partei will ihren Standunkt durchsetzen. |
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Obwohl die Stimmung erhitzt ist, kann es einen akzeptablen Ausgang für beide Parteien geben. Aktionen sprechen jetzt lauter als Worte. |
Sorge ums Image | ||
Die Sorge ums Image wächst in dieser Phase stark. Um ihre Position zu stärken, bilden die Konfliktparteien Koalitionen. Sie verteidigen ihren Standpunkt. Dieser Wettbewerb steigert die Anspannung und erschwert sachliche Kommunikation. |
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Das Streben nach Image und die Angst vor Imageverlust bestimmen die Konfliktstrategie. |
Gesichtsverlust | ||
Unkontrollierte Sorgen ums Image führen zum Gesichtsverlust. Während dieser Phase verlieren die Konfliktpartner den Respekt und die Anerkennung. Das führt zu einer moralischen Entwertung beider Seiten.
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Diese Dynamik erschwert den Konflikt und erschwert einen Kompromiss. |
Drohstrategien | ||
Droht der Gesichtsverlust, setzen viele Parteien auf Drohstrategien. Diese Strategie zeigt, dass der Konflikt eskaliert. Sie soll das Gegenüber einschüchtern und ihre Optionen einschränken.
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Es führt zu einer wechselseitigen Verhärtung und einer eskalierenden Spirale. |
Begrenzte Vernichtungsschläge |
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In dieser Stufe greifen beide Parteien zu begrenzten Vernichtungsschlägen. Sie wollen dem Gegner großen Schaden zufügen. Unterschätzt wird oft der Schaden, weil die Emotionen stärker sind als die Vernunft. | ||
Diese Eskalation führt oft zur Vernichtung des ursprünglichen Ziels. |
Zersplitterung des Gegners | ||
Ein Merkmal dieser Stufe ist den Gegner zu zersplittern. Es kommt zur Auflösung von Koalitionen und zum Bruch von Bindungen. Das Ziel ist, den Gegner zu isolieren und seine Unterstützer zu schwächen.
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Das führt zu mentalem Durcheinander und zerstört das Vertrauen. |
Gemeinsam in den Abgrund | ||
Die letzte Stufe ist auch oft die fatalste. Die Beteiligten wollen den Gegner mit in den Abgrund reißen, ohne Rücksicht auf ihre eigenen Verluste.
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Die Zersplitterung des Gegners wird weniger wichtig, während die Selbstzerstörung und der endgültige Schaden im Vordergrund stehen. |
schwaches Grundverlangen | +++ | ++ | + | situativer Kontext | + | ++ | +++ | starkes Grundverlangen |
Macht | + | ++ | ||||||
Unabhängigkeit | + | ++ | +++ | Rachemotiv stark ausgeprägt | ||||
++ | + | Neugier | ||||||
++ | + | Anerkennung | ||||||
Ordnung | + | ++ | ||||||
Motivumkehr: Frieden + Vergebung | +++ | ++ | + | Sparen/Sammeln | ||||
+ | Ehre | + | ||||||
++ | + | Idealismus | ||||||
Motivumkehr: Frieden + Vergebung | +++ | ++ | + | Beziehungen | ||||
+ | Familie | + | ||||||
++ | + | Status | + | ++ | ||||
Rache/Kampf | + | ++ | +++ | Rachemotiv stark ausgeprägt | ||||
Motivumkehr: Frieden + Vergebung | +++ | ++ | + | Eros | ||||
Motivumkehr: Frieden + Vergebung | +++ | ++ | + | Essen | ||||
Körperliche Aktivität | + | ++ | +++ | Rachemotiv stark ausgeprägt | ||||
Motivumkehr: Frieden + Vergebung | +++ | ++ | + | Emotionale Ruhe | ||||
Steven Reiss 2015 |
Wenn du Konflikte meidest, um Frieden zu wahren, beginnst du einen Krieg mit dir selbst. Marco Winzer