Nationale und internationale Studien belegen, dass körperlich, geistig, seelisch, besonders kleine und hörbeeinträchtigte, behinderte Kinder und Jugendliche häufiger von sexuellen Übergriffen und sexualisierter Gewalt in der Familie, in der Kindertagesstätte, in der Schule und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und Vereine betroffen sind. Verbale Belästigungen, sexuelle Berührungen, exhibitionistische Handlungen, Masturbationen, sowie orale, anale Vergewaltigungen von Babys, Kleinkindern, Kindern, Pubertierenden und jungen Erwachsenen sind die häufigsten Formen der sexuellen Gewalt.
Nach dem Arbeitsplatz wird gezielt gesucht und jede Gelegenheit mit potentiellen Opfern in Kontakt zu treten. Um die Spuren ihres Machtmissbrauchs gezielt zu verwischen richten Täterinnen und Täter ihre Strategien gegen mehrere Personen oder ganze Personengruppen. Betroffene Minderjährige, deren Bezugs- und Vertrauenspersonen, sowie deren soziales Umfeld werden durch geschicktes Verdrehen von Tatsachen verunsichert und verwirrt. Dabei können sich die Handlungen ebenso gegen Mitarbeitende und Führungskräfte der Institution und des Trägers richten.
Viele Täterinnen und Täter gehen soweit, dass sie andere Minderjährige mit einbeziehen, die das beobachtete gewalttägige Verhalten verharmlosen und dadurch die Haltung der Tatbegehenden übernehmen. Das führt dazu, dass betroffenen Opfern nicht geglaubt wird und Tatbegehenden dadurch der sexualisierter Gewalt- und Machtmissbrauch erleichtert wird.
Organisatorisches F Ü H R U N G S M A N A G E M E N T | ||
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Konzeptionelle R A H M E N B E D I N G U N G E N | ||
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Strategische Ziel von Täterinnen und Tätern ist es immer Minderjährige gefügig zu machen, indem sie getäuscht, benutzt und verängstigt werden. Sowohl die Kinder selbst , auch ihr soziales Umfeld werden manipuliert und die Wahrnehmung aller vernebelt. Das hat wiederum zur Folge, dass die erlebte Gewalt von Betroffenen häufig nicht oder schlecht wahrgenommen werden kann und dementsprechend auch seltener oder gar nicht offengelegt wird. Infolgedessen werden Hinweise und Signale nicht ernstgenommen oder übersehen und die nötigen Schutzmaßnahmen werden nicht eingeleitet.
Das macht Täterinnen und Täter zu geschätzten, sowie manchmal unentbehrlich scheinenden Mitmenschen, teilweise verschwimmen dabei die Grenzen zwischen privat-persönlichen und dienstlichen oder öffentlichen Kontexten, das verschafft Tatbegehenden einen leichten Zugang zu den betreffenden Personen.
Sie sind ständig darauf bedacht, ein positives Selbstbild von sich zu zeigen. Eine Person, die ein hohes Ansehen in ihrem Umfeld genießt, würde NIEMAND zutrauen, dass Minderjährige sexuell missbraucht werden könnten und erschleichen sich damit das Vertrauen ihres Opfers oder spielen den Clown/Tölpel, dem NIEMAND etwas Böses zutrauen könnte, der gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann. Die Beziehung zum/r Minderjährigen wird durch besonders emotionale Aufmerksamkeit und materielle Zuwendungen intensiviert.
Täterinnen und Täter familiärer Kontexte
Täterinnen und Täter institutioneller Kontexte
Die Vertrauensbasis zum Opfer mit seinem nahen Umfeld entwickelt sich. Es ist für das mögliche Opfer und Außenstehende nicht erkennbar, dass sich ein sexueller Missbrauch anbahnt.
Haben Tatbegehende eine vertrauensvolle Beziehung zum Opfer aufgebaut, können diese leichter die Schwächen und Bedürfnisse der Minderjährigen testen und nach und nach ausdehnen, es beginnt die Annährung. Die einschleichende Sexualisierung wird im Alltag integriert, was Betroffenen und Beteiligten als normal vermittelt wird. Die empfundene Wahrnehmung über gut und schlecht, über kindgerechte und Übergriffige Berührungen wird vernebelt. Oft bemerken die Opfer die schleichende Sexualisierung erst, wenn sie ohne Hilfe aus dieser Situation nicht mehr fliehen können.
Gefährdungsorientierte Personen arbeiten meist alleine, schenken Mitarbeitenden freie Zeiten (eher Feierabend) und nähern sich durch sogenannte widerstandsüberprüfenden TESTRITUALEN an, u.a.
Um Minderjährige kontrollieren zu können, wissen Tatbegehende über deren Zeitabläufe, die wichtigsten Bezugspersonen und kennen die qualitätsbezogenen Beziehungen mit dem Wissen über Kommunikationswege zu Eltern und Freunden. Auf diese Weise können sie die Minderjährigen von ihren Bezugspersonen isolieren, da sie meist auch eine vertrauensvolle Beziehung zu den Bezugspersonen aufgebaut haben, können sie auch deren Wahrnehmung manipulieren, damit eventuelle Hinweise des Minderjährigen anderweitig gedeutet werden oder diesen keinen Glauben geschenkt wird.
Institutionelle Gefährdungssensibilität | Digitale Gefährdungssensibilität | |||
Minderjährige erfahren, das Erziehungsberechtigte und Mitarbeitende ihren Körper pflegend versorgen Sie kennen meist kein selbst zu bestimmendes Schamgefühl. |
Umfeld- und internetorientierte Tatbegehende werden aufmerksam, durch die nonverbal gestikulierende Sehnsucht nach Zärtlichkeit bezogen auf die eigene Sexualität des Opfers. |
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Nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen reduziert enorm das Selbstwertgefühl von Jungen und Mädchen, sie werden häufig oft zum Problem erklärt. |
Diskriminierende gesellschaftliche Vorurteile werden von Tatbegehenden genutzt, denn niemand würde sich an weniger attraktiven Mädchen und Jungen vergreifen. |
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Minderjährige und Erwachsene haben Angst aufzubegehren, sind abhängig von der Hilfe anderer und achten wie automatisiert auf ihr Wohlbefinden. |
Internetorientierte Tatbegehende suchen OPFER, die sich eher ausdrucksvermindert und zurückhaltend Verhalten - was ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellt. |
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Täterinnen und Täter wählen leicht verletzliche Opfer in Bezug auf Zuwendung, Zärtlichkeit, Sicherheit und Anerkennung sind.
Protestieren Minderjährige oder brechen diese den Kontakt zu einer Person ab, die sie nicht mögen, so sind es aus Sicht des Täters keine geeigneten Opfer und sucht weiter nach weniger anstrengenden Kindern und Jugendlichen. Dieses Verhalten von Minderjährigen kann einen sexuellen Übergriff durch eine gefährdungssensibilisierte Person u.U. verhindern.
Sexualisierte Übergriffe finden selten einmal, meist wiederholt und intensivierter statt. Um das TUN geheim zu halten, gehen Täterinnen und Täter häufig dabei geschickt manipulierend vor:
Dadurch ausgelöste Gefühle wie Beschämung, Verwirrung und Schuld führen in eine Abhängigkeit und erschweren es, sich Erwachsenen anzuvertrauen und Hilfe zu holen und besonders da Minderjährige aufgrund ihrer Schuldgefühle denken, sie hätten kein Recht darauf. Stattdessen verfallen die Kinder meist in eine Zustand der Hilflosigkeit und damit handlungsunfähig gemacht. Tatbegehende nutzen diese Handlungsunfähigkeit aus, um weiter und häufiger und noch intensiver sexualisierte Gewalt auszuüben, um das Opfer für sich sexuell verfügbar zu machen. Zersplittert wird die Wahrnehmung des Opfers, es entwickeln sich lebenslange anhaltende SCHULD- und SCHAMGEFÜHLE.
Täterinnen und Täter bringen Minderjährige zum Schweigen.
Misshandelnde bringen ihre minderjährigen Opfer mit massiven Drohungen dazu, dass sie sich dem sexuellem Missbrauch fügen und aus existenzbedrohlichen Ängsten nicht darüber sprechen:
Durch das Auslösen von Ängsten werden die Opfer unter Kontrolle gehalten und zur Duldung von gewaltvollen sexualisierten Handlungen gezwungen, sie Schweigen u.a.
Täterinnen und Täter genießen beim sexuellen Missbrauch in hohem Maße, was das Opfer während der Tat erleidet und erschwert es dem Opfer die erlittene Demütigung zu verarbeiten.
Zeigen Kinder eher schwache kindeswohlsensible Verhaltensänderungen, finden Täterinnen und Täter stets für das aktuell zu beschreibende Kind alternativ beobachtete Verhaltensweisen, dabei fokussieren sich diese auf die vertrauensvolle Bindung zum Kind als auch auf das gemeinsam kooperierende familiäre und soziale Umfeld. Somit erscheinen aus Sicht der Gesprächsbeteiligten die Hinweise und Signale des kindeswohlgefährdeten Kindes als unglaubwürdig und werden dementsprechend übersehen oder ignoriert.
Ressourcenorientierte E L T E R N G E S P R Ä C H E | ||
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Kollegiale K O O P E R A T I O N | ||
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Zielorientierte D I E N S T G E S P R Ä C H E
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Selbst erfahrenen Fachkräften des professionellen Helfersystems fällt es mitunter schwer, die Manipulation von Tatbegehenden zu durchschauen, ohne sich selbst manipulieren zu lassen. Manchmal gibt es nur das eigene komische Gefühl einen ersten Hinweis auf Ungereimtheiten in dem Verhalten einer Person. Insofern ist das regelmäßige Wiederholen und Aktualisieren der fachspezifischen Grundlagen entscheidend in der Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt.
Fach- und Lehrkräfte stehen in der Verantwortung für jedes einzelne Kind, zu seinem Schutz und sind zur Meldung von Vorfällen im Sinne des Schutzkonzeptes verpflichtet. Orientierung bietet die Verhaltensampel, die in Gruppen-/Klassenteams regelmäßig, einmal jährlich durch die Präventionsbeauftragten in Abstimmung mit dem Leitungsteam besprochen und weiterentwickelt wird. Gravierendes Fehlverhalten von Fach-/Lehrkräften findet entsprechend Beachtung und wird bearbeitet.
Es führt zu Sanktionen, Meldungen und Strafanzeigen bei der Aufsichtsbehörde und gegebenenfalls zu arbeits- und strafrechtlichen Konsequenzen.
A U F S I C H T S B E H Ö R DE | ||
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Erhärtet sich der Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, werden von der Aufsichtsbehörde arbeitsrechtliche Schritte angekündigt, geprüft und eingeleitet: | ||
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Professionelle U N T E R S T Ü T Z U N G
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R E H A B I L I T A T I O N: Verdacht bestätigt sich nicht
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Das Verfahren ist abgeschlossen, wenn der Verdacht/die falsche Beschuldigung auf die beschriebene Weise vollständig bearbeitet wurde und der/die Beschuldigte entlastet ist. |
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Verwandt | ||
mit Täter:in | ||
4049 Fälle in 2021 | ||
Bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) | ||
Eng befreundet | ||
mit Täter:in | ||
498 Fälle in 2021 | ||
Bundesweite Polizeiliche | ||
Kriminalstatistik (PKS) | ||
Bekannt befreundet | ||
mit Täter:in | ||
2908 Fälle in 2021 | ||
Bundesweite Polizeiliche | ||
Kriminalstatistik (PKS) | ||
Flüchtig bekannt | |
mit Täter:in | |
2035 Fälle in 2021 | |
Bundesweite Polizeiliche |
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Kriminalstatistik (PKS) | |
Formelle Beziehung | ||
Institutionen . Gruppen | ||
875 Fälle in 2021 | ||
Bundesweite Polizeiliche | ||
Kriminalstatistik (PKS) | ||
Keine Beziehung | ||
mit Täter:in | ||
5048 Fälle in 2021 | ||
Bundesweite Polizeiliche | ||
Kriminalstatistik (PKS) | ||
Unbekannte Beziehung | ||
mit Täter:in | ||
2085 Fälle in 2021 | ||
Bundesweite Polizeiliche | ||
Kriminalstatistik (PKS) | ||
Selbst erfahrenen Fachkräften des professionellen Helfersystems fällt es mitunter schwer, die Manipulation von Tatbegehenden zu durchschauen, ohne sich selbst manipulieren zu lassen. Manchmal gibt es nur das eigene komische Gefühl einen ersten Hinweis auf Ungereimtheiten in dem Verhalten einer Person. Insofern ist das regelmäßige Wiederholung und Aktualisierung der fachspezifischen Grundlagen entscheidend in der Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt.